Beobachtungsplätze in Bonn
Auch unmittelbar in und um die Bundesstadt gibt es einige interessante Hotspots. Diese möchten wir im Folgenden kurz vorstellen.
Bonn - Birding in der Innenstadt
Kurzbeschreibung: Bonn weist viel Grün auf - in der Innenstadt ebenso wie in der direkten Umgebung. In fußläufiger Entfernung finden sich einige schöne Bereiche, um die Bonner Vogelwelt zu entdecken.
Rhein und Rheinauenpark: Der Rhein ist nicht nur nördlich und südlich der Stadt interessant für Vogelbeobachter. Auch am innerstädtischen Ufer lassen sich im Herbst und Winter gut Vögel beobachten. Verschiedene Möwen sind reichlich vorhanden, ziehende Trauerseeschwalben, Fischadler und Limikolen zur rechten Zeit auch nicht unwahrscheinlich. Der Rheinauenpark im Bonner Süden beherbergt alle häufigen Vogelarten der Region - eine gute "Spielwiese" für Einsteiger in die Ornithologie.
Alter Friedhof und Nordfriedhof: Die beiden Friedhöfe sind Oasen im Stadttrubel und bieten schöne Beobachtungsmöglichkeiten für die typischen Wald- und Parkvögel.
Möwen in der Innenstadt: Auf Flachdächern in der Innenstadt brüten einige Paare der erst in den letzten Jahren zugezogenen Mittelmeermöwen - im Sommer bringen die lautstarken Vögel einen Hauch von Meer in die Fußgängerzone.
Sittich-Schlafplatz Römerbad: Spektakulär ist der Schlafplatz hunderter Halsbandsittiche am Römerbad im Bonner Norden. Die Tiere besetzen dort von August bis Februar Bäume am Rheinufer zwischen dem Bad und der Nordbrücke. Besonders schön ist der abendliche Einflug zur Dämmerung.
Nicht weit entfernt: Die Siegniederung mit dem NSG Untere Sieg
Und ebenfalls um die Ecke: Der Kottenforst mit seinen ausgedehnten Wäldern
Kottenforst (Stadt Bonn)
Kurzbeschreibung: Großes, zusammenhängendes Waldgebiet mit hohem Laubholzanteil und einem ausgedehntem Wegenetz.
Was gibt´s zu sehen? Das Gebiet beherbergt fast alle bei uns vorkommenden Waldvogelarten. Trauerschnäpper (beste Gegend für diese Art im Raum Bonn), Waldbaumläufer, Gartenrotschwanz, Habicht und Sperber brüten hier ebenso wie Mittel-, Grün- und Schwarzspecht. Nachts kann man gut Waldkäuze und Waldohreulen hören, im Frühling balzen Waldschnepfen über den Wipfeln. Im Winter finden sich teils große Trupps Bergfinken und Rotdrosseln ein.
Wo geht´s lang? Der zweifellos schönste Bereich befindet sich um das Jägerhäuschen südlich von Bonn-Röttgen. Ein guter Ausgangspunkt ist der Parkplatz an der Landstraße zwischen Röttgen und Meckenheim.
Emfehlenswert ist darüber hinaus der Norden des Gebietes, den man gut vom Bahnhof Kottenforst (zw. Witterschlick und Flerzheim) erreicht. Im Süden kann man vom Wanderparkplatz Schönwaldhaus in Wachtberg-Villiprott den Wald erkunden, von Osten her ist der Parkplatz am Waldkrankenhaus in Schweinheim ein guter Ausgangspunkt.
Rhein von Niederkassel bis Bad Honnef (Rhein-Sieg-Kreis und Stadt Bonn)
Kurzbeschreibung: Obwohl der Rhein praktisch keine naturbelassenen Bereiche aufweist, bietet er gute Beobachtungsmöglichkeiten für Wasservögel im Winter und während des Durchzuges.
Was gibt´s zu sehen? Im Herbst und Winter sind die Bereiche zwischen den Rheinbuhnen südwestlich von Niederkassel (nahe der Kläranlage) sowie der Rheinabschnitt zwischen der Insel Grafenwerth (Bad Honnef) und Königswinter interessant. Besonders bei sehr kalter Witterung, wenn die Kiesgruben im Umland zugefroren sind, tummeln sich hier größere Mengen von Wasservögeln. Verbreitet sind verschiedene Enten (z.B. Schellenten), Gänsesäger, Schwarzhalstaucher sowie Silber-, Steppen-, Mittelmeer-, Herings- und Sturmmöwen. Vor allem bei Niederkassel finden sich oft Zwergsäger, bei Königswinter eher Mittelsäger und - mit viel Glück - Seetaucher. Vor allem im Frühling werden am Rhein größere Trupps Trauerseeschwalben beobachtet. Zudem haben Sie hier am ehesten die Möglichkeit, im Mai und September durchziehende Fischadler zu entdecken.
Wo geht´s lang? Für den Bereich um Niederkassel parken Sie an der Kläranlage südlich von Niederkassel und gehen Sie über den Deich Richtung Niederkassel-Rheidt. Weiter südlich können Sie gut in Königswinter parken und entlang der Uferpromenade Richtung Bad Honnef gehen.
Naturschutzgebiet "Untere Sieg" (Stadt Bonn, Stadt Troisdorf)
Kurzbeschreibung: Einer der wenigen naturnahen Zuflüsse des Rheins. Trotz Flußbegradigung und Nahrerholungsnutzung einen Besuch wert.
Was gibt´s zu sehen? Zwei Bereiche sind empfehlenswert: Der eigentliche Bereich der Mündung und der Sieglarer See bei Troisdorf.
Im Frühling und Sommer können Sie in den Weiden und Pappeln entlang des Weges Grünspechte, Hohl- und Turteltauben, Rohrammern, Gelbspötter, Pirole und sämtliche Grasmücken beobachten In den Wiesen hören Sie im Juni den Gesang des Feldschwirls und am Fluss sieht man öfters Eisvögel.
Südlich von Troisdorf liegt im Naturschutzgebiet der Sieglarer See, der zu allen Jahreszeiten einen Besuch wert ist. Gehen Sie rund um den See und spazieren Sie etwas entlang der Sieg in Richtung Bonn. Im Sommer finden Sie auf den Inseln des Sees eine Graureiher- und Kormorankolonie sowie brütende Haubentaucher. Zudem findet sich eine große Anzahl nistender Graugänse, deren Vorfahren als Gefangenschaftsflüchtlinge an den See kamen. An der Sieg in diesem Bereich brüten Eisvögel, Dohlen, Rohrammern, Sumpfrohrsänger, Braunkehlchen und Gelbspötter nebst Schwarzmilanen und Baumfalken. Während des Durchzugs sind die Wiesen und Weiden südwestlich des Sees für Singvögel sehr interessant und an der Sieg finden sich gelegentlich Limikolen. Im Winter können Sie auf dem Sieglarer See gut Wasservögel wie Löffel-, Schnatter-, Reiher- und Tafelenten beobachten, auf der Sieg finden sich zu dieser Jahreszeit zahlreiche Zwergtaucher und Gänsesäger.
Wo geht´s lang? Um zur eigentlichen Mündung zu gelangen, können Sie vom Gasthaus "Zur Siegfähre" (nördlich gelegen, „Troisdorfer Ufer") oder vom Park&Ride-Parkplatz an der L 269 (südlich gelegen, „Bonner Ufer") entlang des Flusses zum Rhein spazieren.
Den Sieglarer See erreichen Sie von Troisdorf-Sieglar aus. An der Kirche führt eine Straße nach Osten in die Siegniederung - an ihrem Ende liegt der Parkplatz, von den Sie den See gut erreichen.