Vögeln, Kleinsäugern wie Fledermäusen und Mauswieseln und auch vielen Insekten fehlt es in unseren Städten wie auch in ländlichen Räumen immer häufiger an geeigneten Nistplätzen und geschützten Schlafplätzen. Alte Bäume mit Baumhöhlen sind in den strukturarmen Wirtschaftswäldern immer seltener anzutreffen und auch in Städten müssen große Bäume immer häufiger Bauprojekten weichen. Die früher weit verbreiteten Streuobstwiesen an den Dorfrändern mit ihren alten Hochstammbäumen sind längst großen Obstplantagen mit niedrigen Spalierbäumchen gewichen, in denen keine Vögel mehr brüten können. Und schließlich bieten auch unsere modernen, perfekt gedämmten und abgedichteten Hausfassaden und Dachstühle kaum noch offene Nischen und Spalten, in denen Tiere als Untermieter einziehen können. Offene Scheunen und Tierställe haben schon Seltenheitswert.

Aus diesem Grund ist der Bau und die und Aufhängung von Nisthilfen vor allem für diverse Vogelarten schon seit jeher ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt des Vereins. Die professionell hergestellten Kästen für Höhlenbrüter reichen von kleinen Nisthöhlen für Blau- und Kohlmeise bis hin zu großen Kästen für Steinkäuze, Schleiereulen, Turmfalken und Wanderfalken. Auch Halbhöhlen für Arten wie Rotkehlchen und Hausrotschwanz werden gebaut. Über 100 NABU-Steinkauzröhren hängen bereits auf den Streuobstwiesen im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, mehr als 40 Kästen beherbergen Schleiereulen in Kirchtürmen und den NABU Artenschutztürmen in der Region. Mehrere Wanderfalkenkästen hängen auf den hohen Strommasten zwischen Alfter und Wachtberg, mehr als 250 Nistkästen für diverse Singvögel auf den Bonner Friedhöfen. Im Rahmen des großen REWE-Pro-Planet-Projektes hat der NABU Bonn bei den Obstbauern im Kreis etwa 100 Kästen für Turmfalken aufgestellt.

Aufgrund der dramatischen Insektenarmut hat der Verein darüber hinaus seit einigen Jahren die Produktion und Aufstellung von Nisthilfen für Wildbienen und –wespen ausgebaut. Große „Insektenhotels“ stehen bereits auf mehreren öffentlichen Plätzen, an einigen unserer Artenschutztürmen und in Altenheimen und Kindergärten in der Region.

Naturinteressierte können im NABU Naturschutzzentrum verschiedene Nistkästen erwerben oder sich über das Bauen und Aufhängen von Nisthilfen beraten lassen.