Hilfe für Frosch- und Schwanzlurche in der Region
Amphibienschutz
Für Amphibien ist die Region Bonn/Rhein-Sieg ein wichtiger Standort. 16 der insgesamt 19 in Deutschland heimischen Arten kommen zwischen Rhein und Eifel vor. Aber auch wenn die Zahl der Arten groß ist, sind viele Frosch- und Schwanzlurche leider trotzdem bedroht.
Amphibien sind nachtragende Lebewesen: Mit ihrer empfindlichen Haut reagieren sie schnell auf Umwelteinflüsse. Der jährlich mehrfach vollzogene Wechsel aus Landlebensraum und Fortpflanzungsgewässer macht sie anfällig gegenüber Veränderungen und Zerschneidung ihrer Lebensräume. Sie benötigen Wasser und reagieren deswegen auf den mit Dürre einhergehenden Klimawandel ebenso wie auch durch die Globalisierung eingeschleppte Pilzkrankheiten. Kurz gesagt: Frösche, Kröten, Unken und Molche verzeihen uns keinen großen Eingriff in ihre Welt.
Es verwundert deswegen wenig, dass die Hälfte unserer Lurche heute gefährdet sind. Um Kreuz-, Wechsel-, Knoblauch- und Geburtshelferkröte, Gelbbauchunke, Laubfrosch und Kammmolch ist es nicht gut gestellt. Und auch die noch relativ häufigeren Arten - Erdkröte, Gras-, Spring-, See-, Teich- und Wasserfrosch sowie Teich-, Berg- und Fadenmolch leiden unter Habitatzerstörung und vor allem unter sommerlicher Dürre. Der Feuersalamander ist noch eines unserer häufigsten Amphibien, ist aber leider von einer tückischen Pilzerkrankung - Bsal oder treffend "Salamanderfresser" genannt - betroffen, die die Bestände dramatisch dezimiert.
Der NABU Bonn setzt sich mit der Anlage und Pflege von Gewässern und seinen Artenschutzmaßnahmen ganz gezielt für die hochgradig gefährdeten Arten ein.
Projekte
Projekt Gelbbauchunke
Die vom Aussterben bedrohte Gelbbauchunke wird im Rahmen eines bundesweiten Projektes in der stillgelegten Kiesgrube in Swisttal-Dünstekoven wieder angesiedelt. Erste Erfolge sind bereits sichtbar.
Kreuz- und Wechselkröte
Kreuz- und Wechselkröten sind genügsame Pionierarten. Doch auch sie sind angesichts strukturarmer Agrarlandschaften und immer extremeren Dürreperioden auf unsere Hilfe angewiesen.
Projekt Laubfrosch
Der Laubfrosch ist zwar eine der bekanntesten, aber gleichzeitig die seltensten Amphibienarten unserer Region. Er kommt heute nur noch in der vom NABU Bonn betreuten Kiesgrube in Swisttal-Dünstekoven vor, wo wir ihm mit gezielten Maßnahmen einen geeigneten Lebensraum erhalten.
Amphibienschutz-Zäune
Mit unseren beiden Amphibienschutz-Anlagen in Swittal und Rheinbach retten wir viele Kröten, Frösche und Molche während ihrer Wanderung zu den Laichgewässern im Frühling vor dem Unfalltod.
Schutz, Anlage und Pflege von Gewässern
Gewässer gehören zu den artenreichsten Bestandteilen unserer Landschaft. Leider sind sie in den letzten Jahrzehnten vielfach verkippt oder beseitigt worden, sind der Flurbereinigung zum Opfer gefallen oder leiden in der sommerlichen Dürren neuerdings unter akutem Wassermangel.