Rose, Weißdorn, Schlehe & Co
Hecken anlegen und pflegen
Hecken sind ein integraler Bestandteil unserer Kulturlandschaft. Sie sind ursprünglich nicht angelegt worden, sondern entstanden eher zufällig an Grundstücksgrenzen, wo Bewirtschafter über die Jahrhunderte hinweg aufgelesene Steine, Geäst oder auch Unrat abgelegt ahben. Dort und entlang von Zäunen war die Mahd war oft nicht bis in die letzte Ecke möglich, der spontan entstehende Gehölzaufwuchs wurde regelmäßig heruntergeschnitten. So konnten sich die weniger langlebigen Sträucher gegen baumbildende Arten durchsetzen.
Typische Vogelarten der Waldrandlagen und halboffener Habitate haben die Hecken als Lebensraum angenommen und sind inzwischen auf sie angewiesen. Alle heimischen Grasmücken gehören ebenso dazu wie Goldammer, Schwarzkehlchen und Neuntöter.
Mit den Flurbereinigungen wurden kleine Grundstücke zugunsten großer Flächen zusammengelegt. Grenzen verschwanden und mit ihnen die Hecken. Wo sie bestehen blieben, fielen sie nach und nach dem Ordnungssinn zum Opfer oder wurden nicht mehr heruntergeschnitten – die baumbildenden Arten verdrängten die Sträucher und es entwickelten sich Baumreihen
Im Naturschutz legen wir großen Wert auf den Erhalt und die Pflege von Hecken als wichtigen Landschaftsbestandteil. Der regelmäßige Rückschnitt gehört dabei zu den wichtigsten Arbeiten, denn daohne würden Bäume relativ schnell die Oberhand gewinnen und der Hecke damit ein Ende bereiten. Das sogenannte "auf den Stock setzen" mag befremdlich und radikal wirken, ist aber die einzige Methode, diese Landschaftsbestandteile dauerhaft zu erhalten. Um den Schaden so gring wie möglich zu halten, werden Hecken meist in langjährigen Intervallen nach und nach heruntergeschniten.
Entlang vieler der von uns gepflegten Flächen wurden Hecken auch neu angelegt oder entstanden - wie seit Jahrhunderten - wo wir weniger intensiv gemäht haben. Auch solche Hecken müssen in Form gehalten werden, damit sie einerseits nicht von wertvollen Blühflächen Besitz ergreifen oder andererseits von Bäumen "übernommen" werden.