Kreuz- und Wechselkröte
Anders als die weit verbreitete Erdkröte zählen die mit ihr verwandten Arten Kreuzkröte und Wechselkröte zu den Pionieren unter den heimischen Amphibien. Beide Arten stehen unter der Rubrik „streng geschützt“ auf der Roten Liste der Gefährdeten Tierarten.
Die auffällig gefleckten Kreuz- und Wechselkröten sind auf offene, vegetationsarme Flächen mit lockeren und sandigen Böden sowie ausreichend Versteckmöglichkeiten angewiesen. Für die Fortpflanzung benötigen sie darüber hinaus weitgehend vegetationsfreie Flach- bzw. Kleinstgewässer, in denen sie von April bis Mai ihre Laichschnüre ablegen können. Solche Lebensräume gab es in unserer Region früher zum Beispiel auf unbefestigten Feldwegen, wo sich die Tiere nicht selten sogar in tiefen Fahrrinnen erfolgreich vermehren konnten. Beide Arten sind mit einer kurzen Entwicklungszeit der Larven an solche vorrübergehenden Bedingungen angepasst.
Auch in der ehemaligen Kiesgrube des NSG Dünstekoven sind die beiden seltenen Krötenarten seit vielen Jahren heimisch, da sie hier ideale Lebensbedingungen vorfinden. Dies erfordert aufwändige Pflegemaßnahmen. Neben der regelmäßigen Freistellung großer Flächen, d.h. Entfernung der aufkommenden Verbuschung und einzelner Krautpflanzen wie z.B. der Neophyten gehört auch die gezielte Förderung dieser Spezialisten zum Managementplan des NABU Bonn für das Gebiet. So werden die betroffenen flachen Tümpel in der Nähe der Naturschule regelmäßig von Vegetation befreit und von Zeit zu Zeit auch im Rahmen von Baggerarbeiten im Gebiet erweitert. In sehr trockenen Dürrejahren, in denen die Gewässer selbst für die Pionierarten zu schnell austrocknen, werden zahlreiche Kaulquappen durch gelegentliches Auffüllen der Tümpel mit dem vorhandenen Brunnenwasser gerettet, um den Fortbestand der Populationen im Gebiet zu gewährleisten.