Nahrung für Schmetterling, Hummel & Co
Insektenfreundliche Blumenbeete
Blüten sind weitgehend aus unserer Landschaft verschwunden. Wo einst bunte Feldraine und artenreiche Wiesen waren, finden sich heute überdüngtes Intensiv-Grünland und ausgeräumte Äcker. Gärten können Abhilfe schaffen und sind für viele Insektenarten zum letzten Rückzugsraum geworden. Die Anlage eines insektenfreundlichen Blumenbeetes gehört zu den wichtigsten Bestandteilen eines Naturgartens und ist gar nicht so schwer, wie vielfach gedacht. Der Trick besteht darin, nicht hochtrabende Pläne aus der „reinen Lehre“ umzusetzen, sondern bestehende Gärten mit pollen- und nektarreichen Pflanzen aufzuwerten.
Dabei müssen Sie keineswegs auf liebgewonnene Begleiter aus dem Ziergarten verzichten. Hortensien, Rhododendren und Geranien schaden den Insekten keinesfalls, sie nützen ihnen nur nichts. Und auch die viel gescholtene Thujahecke und der sprichwörtliche englische Rasen können Platz in einem Naturgarten finden. Wichtig ist, dass man hier und da der Natur einen Raum zur Entfaltung bietet.
Heimische Wildpflanzen können zudem durchaus zierend sein und einen Garten auch optisch aufwerten. Gerade die besten Insektenpflanzen wie etwa Blutweiderich, Wilder Dost, Heilziest oder Skabiosen-Flockenblume sind ausgesprochen schöne Gartenblumen. Aber nicht nur heimische Wildarten können gute Nahrungspflanzen für Insekten sein. Auch typische Gartenblumen aus aller Welt wie etwa Kugel- und Edeldisteln, Tagetes und Phlox oder aber Gewürz- und Küchenkräuter aus dem Mittelmeerraum wie Rosmarin, Thymian oder Fenchel eignen sich hervorragend für den Naturgarten.
Wenn noch kein Beet vorhanden ist, bereiten sie an einer sonnigen oder höchstens halbschattigen Stelle den Boden durch Umgraben entsprechend vor und können direkt pflanzen. Eine Aussaat an Ort und Stelle empfiehlt sich meist nicht – wenn Sie Wildpflanzen aus Samen im Garten etablieren wollen, ziehen Sie diese am Besten in Töpfen vor. Bei der Pflanzung sollten Sie einem gewissen Plan folgen, denn große und wuchtige Arten sollten mehr im Zentrum des Beetes stehen und zierliche oder empfindliche Arten eher am Rand.
Wenn Sie ein bereits bestehendes Blumenbeet „aufpeppen“ möchten, können Sie einfach einen Teil der bisherigen Zierarten durch insektenfreundliche Arten ersetzen. Auch hier empfiehlt es sich, große und kleine Arten entsprechend unterzubringen, so dass sie anderen kleinen Platz wegnehmen.
In der von uns zusammengestellten Liste besonders geeigneter Pflanzen für das insektenfreundliche Blumenbeet finden Sie über 80 Arten. Sie sind von Naturgarten-Expertinnen und – Experten des NABU Bonn längere Zeit auf Ihre Eignung geprüft worden und haben sich als die beste Wahl herausgestellt. 15 davon sind unsere „Top-Arten“ – wenn Sie nur wenig Platz haben oder klein anfangen möchten, wählen Sie einfach einige dieser besonders empfehlenswerten Arten aus und Ihr Graten wird nach kurzer Zeit ein Tummelplatz für Schmetterlinge, Hummeln, Bienen und Käfer werden. Außerdem gibt es eine kleine Auswahl an insektenfreundlichen Gehölzen und einige Bezugsadressen.
Bedenken Sie, dass nicht alle Pflanzen an jedem Standort gedeihen. Boden, Licht- und Wasserverhältnisse machen einen gerne einen Strich durch die Rechnung oder – im Gegenteil – lassen manche Wildarten zu sehr wuchern. Probieren Sie mit der Zeit verschiedene Arte aus und konzentrieren Sie sich auf jene, die gut bei Ihnen im Garten wachsen und zu dem bestehenden Ensemble an Blumen und Gehölzen am besten passen.