Seltene Artenbrauchen unsere Hilfe

Der NABU Bonn beteiligt sich an einem bundesweiten Artenschutzprojekt.

Gelbbauchunke

Die zu den Froschlurchen gehörende Gelbbauchunke mit den typischen herzförmigen Pupillen und dem leuchtend gelb gefärbten Bauch zählt zu den Pionierarten unter den Amphibien. Die Weibchen laichen im Verlauf des Sommers mehrmals in kleinen, vegetationsarmen Tümpeln ab. Dies, wie auch die kurze Entwicklungsdauer der Kaulquappen von nur 4-6 Wochen, ist eine perfekte Anpassung an die wechselhaften Bedingungen von „temporären“, das heißt nur zeitweise Wasser führenden Gewässern.

Der ursprüngliche Lebensraum der Gelbbauchunke umfasste einst vor allem die Auen natürlicher Fließgewässer, Bereiche von Quellmooren, Feuchtwiesen und Wildsuhlen. Aber auch in tiefen Spurrillen unbefestigter Feldwege kann sich die Unke erfolgreich fortpflanzen. Da all diese Lebensräume vielerorts zerstört und isoliert wurden, wird die Art mittlerweile auf der Roten Liste Deutschlands als „stark gefährdet“ eingestuft. In der Region Bonn/Rhein-Sieg ist sie nahezu ausgestorben.

  • Gelbbauchunke - eines der seltensten Amphibien unserer Region
  • Analge von Gelbbauchunkengewässern im Naturschutzgebiet Dünstekoven/Swisttal
  • Aussetzen von Gelbbauchunken-Larven im Naturschutzgebiet Dünstekoven/Swisttal
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Da sich in Deutschland ein bedeutender Teil ihres Gesamtareals befindet und bei uns auch die nördliche Verbreitungsgrenze liegt, tragen wir eine besondere Verantwortung für diese Lurchart. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2012 ein bundesweites Projekt zum Schutz und Erhalt der Gelbbauchunke initiiert. Ziel dieses vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und Bundesamt für Naturschutz geförderten Projektes ist die Stärkung der bestehenden Gelbbauchunken-Populationen sowie die Anlage von sogenannten „Trittsteinen“ zwischen den für sie geeigneten Lebensräumen. Dazu gehört auch die teilweise Wiederansiedlung an geeigneten Standorten, um isolierte Populationen miteinander zu verbinden.

Auch die vom NABU Bonn betreute ehemalige Kiesgrube NSG Dünstekoven ist ein ideales Gelbbauchunkengebiet in der Region Kottenforst/Vorgebirge. Von 2017 bis 2020 wurden hier alljährlich fast fertige Kaulquappen, sogenannte „Metamorphlinge“ in eigens für sie angelegte kleine, vegetationsfreie Tontümpel ausgesetzt – insgesamt waren es mehrere Hundert Tiere. Mittlerweile wurden bereits ausgewachsene Unken bei der Paarung beobachtet.

  • Kaulquappen der Gelbbauchunke
  • Gelbbauchunke - eines der seltensten Amphibien unserer Region
  • Anlage und Bewässerung von Kleingewässern im Naturschutzgebiet Dünstekoven/Swisttal
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