Nistkästen gegen die Wohnungsnot
Schutz der Schleiereule
Die Schleiereule profitiert bereits seit den frühen 1980er Jahren von den Aktivitäten der AG Eulenschutz des NABU Bonn. In zahlreichen Kirchtürmen in der ganzen Region, in Scheunen mehrerer landwirtschaftlicher Betriebe sowie in mehreren zu Artenschutztürmen umgebauten ehemaligen Trafotürmen betreut der Verein aktuell insgesamt 24 Schleiereulenkästen, aus denen alljährlich ca. 40 Jungtiere ausfliegen.
Schleiereulen leiden, genau wie viele unser heimischen Vogelarten, unter der allgemeinen Verarmung moderner Kulturlandschaften und dem zunehmenden Einsatz von Pestiziden. Auch gezielte Vergiftungen, etwa im Zuge der Mäuse- und Rattenbekämpfung, kommen leider immer wieder vor – schon mehrfach mussten Schleiereulen mit eindeutigen Vergiftungssymptomen in die Wildvogelpflegestation Kirchwald gefahren werden. Auch durch die zunehmende Flächenvernichtung aufgrund der zahlreichen Bauprojekte in unserer Region ist es schwierig, die Schleiereulenbestände im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis zu vergrößern. Die Brutdaten der AG Eulenschutz bestätigen dies: Zwar konnten die gegen Ende der 60er Jahre nahezu ausgelöschten Bestände mittlerweile wieder einigermaßen stabil aufgebaut werden, doch die Zahlen stagnieren, vor allem in den vergangenen 10 Jahren.
Zum Glück arbeitet der NABU Bonn mit mehreren Landwirten und Kirchenvorständen zusammen, in deren Scheunen und Kirchtürme die schöne Eulenart heute wieder geeignete Nistplätze findet. Immerhin profitiert auch der Mensch seit Jahrtausenden von der Nachbarschaft dieses nützlichen Kulturfolgers - mehrere Hundert Mäuse braucht ein Schleiereulenpaar für die Aufzucht einer Brut. Dies macht jede Maßnahme zum Schutz der Schleiereule zu einer äußerst effektiven biologischen Schädlingsbekämpfung, durch die die Mäuse- und Rattenpopulationen in unseren Ortschaften entscheidend dezimiert wird.