Bedrohte Vielfalt in allen Lebensräumen
Insekten
Insekten spielen eine wichtige ökologische Schlüsselrolle in allen Lebensräumen. Als Folge der modernen industriellen Landwirtschaft und dem damit verbundenen häufigen Einsatz hocheffizienter Pestizide stehen heute schon Hunderte Arten auf den Roten Listen. Von den umfangreichen Maßnahmen des NABU Bonn zur Erhaltung von Offenlandschaften profitiert gerade auch die heimische Insektenfauna. Viele Libellen, Schmetterlinge, Hautflügler und Heuschrecken fördern wir zudem durch gezielte Artenschutzprojekte.
Nisthilfen für Solitärbienen und -wespen
Neben der Anlage und Pflege von Blühflächen fördert der NABU Bonn seit einigen Jahren viele bedrohte Arten von solitär lebenden Bienen und Wespen durch die verstärkte Produktion geeigneter Nisthilfen. Große und kleine „Insektenhotels“ wurden bereits durch den unermüdlichen Einsatz freiwilliger Helfer in unserer Naturschule gebaut und an diversen Standorten, z.B. in Kindergärten, Schulen oder landwirtschaftlichen Betrieben aufgestellt. Damit fördern wir nicht nur an den betroffenen Standorten wirksam die Fortpflanzung von Mauerbienen und anderen Arten sondern werben zudem in der Öffentlichkeit für den Schutz der heimischen Insekten. Auch kleinere Nisthilfen werden laufend neu produziert und können bei der Kreisgruppe erworben werden.
Teiche und Binsen für Libellen
In den vom NABU Bonn betreuen Schutzgebieten pflegen wir Feuchtbiotope und Gewässer ganz gezielt für Libellen. Ein Schwerpunkt bilden dabei mehrere Standorte mit Vorkommen der Flatterbinse, die für verschiedene gefährdete Arten der Binsenjungfern überlebensnotwendig sind. Im Naturschutzgebiet Dünstekoven haben wir in den letzten Jahren 44 Libellenarten nachgewiesen, darunter echte Raritäten wie die Südliche und Glänzende Binsenjungfer und die Südliche Mosaikjungfer.
Wiesen und Trockenmauern für Heuschrecken
Heuschrecken gehören zwar tendenziell zu den Profiteuren des Klimawandels, viele Arten sind aber dennoch gefährdet. Der NABU pflegt im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis und in Bonn an mehreren Standorten wärmebegünstigte Lebensräume wie Magerrasen, Trockenmauern und stillgelegte Abbaugebiete, in denen auch seltene Heuschreckenarten wie Sandschrecke, Westliche Beißschrecke oder Rote Keulenschrecke vorkommen. In einigen von uns betreuten Feuchtwiesen ist neuerdings auch die einst ausgestorbene Sumpfschrecke wieder heimisch geworden.
Insektenfreundliche Gärten und öffentliche Anlagen
Privatgärten und öffentliche Anlagen erhalten durch den fortschreitenden Verlust an Naturflächen im ländlichen Umfeld von Städten und Ortschaften auch in unserer Region eine zunehmende Bedeutung für die heimische Insektenfauna. Freiwillige und Mitarbeiter der Kreisgruppe engagieren sich daher in den vergangenen Jahren vermehrt für die Erhaltung und ökologische Aufwertung solcher Flächen. Eine wichtige Säule der Naturschutzarbeit ist daher die Beratung von Gemeinden und privaten Grundstücksbesitzern bei der Anlage, Gestaltung und Pflege naturnaher Lebensräume für Insekten und andere Tiere.