Die letzte unzugängliche Rheininsel in NRW
Herseler Werth
Das Herseler Werth ist eine im Mittelalter entstandene Rheininsel am linksrheinischen Ufer vor der Ortschaft Bornheim-Hersel. Das fast 1.700 Meter lange und kaum 120 Meter breite Werth ist die einzige nicht frei zugängliche Rheininsel in Nordrhein-Westfalen.
Sie ist mit einem Pappelwald bestanden, der sich im Rahmen der natürlichen Entwicklung seit drei Jahrzehnten nach und nach in einen natürlichen Auwald umwandelt. Pirol, Nachtigall und Schwarzmilan sind Brutvögel. Auf den menschenfreien Kiesbänken – sonst in der Region nirgends zu finden – rasten im Durchzug Limikolen wie Brach- und Waldwasserläufer, Flussregenpfeifer, Flussuferläufer und viele weitere Watvogelarten. Seltene Fischarten wie Maifisch, Flussneunauge und Lachs sind in den Gewässern rund um das Herseler Werth nachgewiesen worden.
Wie andere Rheininseln auch war das Herseler Werth lange im Fokus von Nutzern – angefangen von Anglern über Wassersportler bis hin zu kommerziellen Interessen. Der NABU Bonn – damals noch Deutscher Bund für Vogelschutz – hat Jahrzehnte für eine Unterschutzstellung gekämpft und dies trotz erheblicher Widerstände, die teils bis heute andauern, auch im Jahr 1993 geschafft. Das Naturschutzgebiet Herseler Werth ist heute zudem Teil des FFH-Gebietes „Rhein-Fischschutzzonen zwischen Emmerich und Bad Honnef“.