Schwermetallbelastung mal anders
Bleigrube Laura
Die Abraumhalden von Bleiminen sind Extremlebensräume für eine ganze Reihe hochangepasster Pflanzenarten. In der kleine Erzgrube Laura in Wachtberg-Oberbachem hat sich die Hallersche Schaumkresse eingefunden – der Bestand wird vom NABU Bonn betreut.
Mit dem Abbau vom Schwermetallen verbindet man kaum etwas Positives. Doch die Abraumhalden solcher Erzminen sind Extremlebensräume für eine ganze Reihe hochangepasster Pflanzenarten. Sie gedeihen nur, wo der Boden für alle anderen Pflanzen zu giftig ist. Diese sogenannten „Galmeifluren“ finden sich im Rheinland vor allem bei Mechernich und Stolberg.
Die kleine Erzgrube Laura in Wachtberg-Oberbachem, in der bis 1909 Blei, Kupfer und Zink gefördert wurde, nimmt sich gegen die großen Galmeifluren anderswo eher bescheiden aus, aber dennoch beherbergt sie eine regionale Besonderheit: Die Hallersche Schaumkresse (Arabidopsis halleri) gedeiht in der Region nur hier. Der kleine unscheinbare Kreuzblütler profitiert von dem schwermetallhaltigen Boden, der ihn hier konkurrenzlos macht.
Der NABU Bonn hat mehrfach Gehölze auf der Abraumhalde zurückgeschnitten, um der Schaumkresse mehr Licht zu verschaffen. Zudem haben wir dabei geholfen, den weniger erzbelasteten Oberboden kleinflächig abzuschieben, um der Pflanze mehr Rohboden anbieten zu können.